Die Bestrahlung bietet neben der Chemotherapie und der chirurgischen Entfernung von Tumoren eine herkömmliche Therapiemöglichkeit zur Behandlung von Krebserkrankungen. Die Strahlentherapie ist sicher und präzise. Sie entfaltet ihre Wirkung dadurch, dass mittels individueller Dosis die Tumorzellen zerstört werden. Die Bestrahlung mit Photonen scheint dafür am besten geeignet zu sein.
Sie kann aber sehr selten dazu führen, dass gegebenenfalls gesundes, umliegendes Gewebe durch die hochenergetischen Röntgenstrahlen beeinträchtigt wird. Eine negative Folgewirkung kann sich in manchen Fällen sehr viele Jahre später ergeben. Liegt der Tumor jedoch im sehr strahlungsempfindlichen Gewebe, wie beispielsweise am Sehnerv, so können im allerschlimmsten Fall unmittelbare Schäden auftreten.
Vor diesem Hintergrund wurde eine wichtige Erneuerung von den Strahlentherapeuten der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie vorgestellt: Die Bestrahlung mit Protonen und Ionen, die besondere Strahlentherapie-Geräte voraussetzt, entfaltet nicht nur eine bessere Wirkung, insbesondere bei tiefer liegenden Tumoren.
Sie zeichnet sich zusätzlich dadurch aus, dass das umliegende, gesunde Gewebe geschont werden kann. Die vereinzelt Jahre später auftretenden Spätfolgen können damit vermieden werden. Vor allem bei Kindern findet diese Art der Strahlentherapie bereits an fünf Standorten in Deutschland seinen Einsatz.
Nach weiteren anstehenden Forschungsarbeiten zu dieser Methode erhoffen sich die Wissenschaftler, eine Möglichkeit gefunden zu haben, das Risiko für Krebs als Spätfolge herabsetzen zu können.
Prof. Dr. med. J. Debus
Stellungnahme zur Strahlentherapie mit Protonen in Deutschland
Redemanuskript der DEGRO-Pressekonferenz
6/2015